Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW)
Küsten- und Randmeere sind meereswissenschaftliche „Hot-Spots“. Anders als im offenen Ozean findet hier biologische Hochproduktion statt, so dass die Gewässer eine bedeutende Rolle in den Stoffkreisläufen der Erde spielen. Gleichzeitig ist der Einfluss der menschlichen Aktivitäten in relativer Nähe zum Land enorm. Die Ostsee ist dabei DAS Paradebeispiel, weil das Meer vor unserer Haustür auf vergleichsweise engem Raum eine hohe Vielfalt an Umweltbedingungen bietet, die für Küsten- und Randmeere typisch sind. Die Erforschung dieser marinen Lebensräume ist der Auftrag der WissenschaftlerInnen am Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW). Das Ziel ist zu verstehen, wie sich Küstenmeere wie die Ostsee vor dem Hintergrund des Klimawandels und einer intensiven Nutzung durch den Menschen verändern.
Für die Ostsee erstellt das IOW im Auftrag des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie jährliche Zustandseinschätzungen auf der Basis von Langzeitdatenserien aus den deutschen Hoheitsgewässern und der zentralen Ostsee. Erst durch diese statistische Absicherung können Trends und Besonderheiten erfasst werden. Für das Bundesamt für Naturschutz führt das IOW regelmäßige Überwachungen schützenswerter Biotope wie Sandbänken und Riffen durch. Seine WissenschaftlerInnen haben ihre Expertise aktiv in den Prozess der Indikatorentwicklung im Zuge der Umsetzung der Meeresstrategierahmen-Richtlinie für die Ostsee eingebracht.